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Bogenschießen

Geschichte

Die Geschichte des Bogenschießens geht weit zurück. Die Archäologen konnten jedoch bis heute noch nicht klären, wann Pfeil und Bogen erstmals von Menschen benutzt wurden. Es wird jedoch vermutet, dass dies bereits vor ca. 50000 Jahren der Fall war. Fels- und Höhenzeichnungen, die vor über 15000 Jahren angefertigt wurden, weisen auf das Vorhandensein dieser Jagdwaffe in Westeuropa hin.

Der Bogen war die erste durch mechanische Kraft getriebene Waffe, die den prähistorischen Menschen somit die Jagd aus sicherer Entfernung ermöglichte. Dabei handelte es sich um simple Holzbögen. Im Altertum (Ägypter, Griechen, Perser, ...) fand der Bogen auch als Kriegsmittel Einzug und stellte schließlich die bestimmende Kriegstechnik in der mittelöstlichen Welt dar. Auf die Griechen geht auch das erste Wettschießen um ca. 700 v. Chr. zurück. Im Mittelalter wurden die Bögen hauptsächlich in England eingesetzt. Zu den wohl bekanntesten Helden des Landes zählte Robin Hood. Im Laufe der Zeit wurden die Bögen natürlich weiterentwickelt.

In der heutigen Schweiz wurde im Jahr 1264 der erste historisch belegte Bogenclub Europas gegründet. Durch König Edward III (England) wurde Bogenschießen zum Volkssport erhoben. Einige der englischen Wettkampfformen konnten bis heute übernommen werden. Das Schwarzpulver wurde 1340 eingeführt, konnte jedoch den Bogen vorerst nicht verdrängen. In der Neuzeit wurde der Bogen als Kriegswaffe endgültig abgelöst. Dies stellte jedoch gleichzeitig den Beginn des sportlichen Gebrauchs dar. Wenig verwunderlich bildet England den Ursprung des Bogensports. Es wurden Regeln entwickelt und schon im Jahr 1583 nahmen über 3000 Schützen an einem Wettkampf in London teil. Mitte des 17. Jhdt. kam es zur Gründung der ersten englischen Bogenclubs und besonders im 19. Jhdt. zählte der Sport zu den wichtigsten Freizeitaktivitäten. Das Bogenschießen ist jedoch erst seit 1972 fester Bestandteil der Olympischen Spiele der Neuzeit.

Schießstand

Egal ob Wiese, Turnhalle oder Schießhalle, ein Bogenschießstand kann dort überall errichtet werden. Wettkampfregeln legen die Distanz zur Abschusslinie fest. Kunststoff oder gepresstes Stroh bilden das Material der Scheibenauflagen, wobei die Größe der Auflage mit der Größe der Schießscheiben einher geht. Letztere ist wiederum abhängig vom jeweiligen Wettbewerb bzw. der Entfernung. Die Scheiben bestehen aus einem faserverstärktem Papier und weisen, von Außen nach Innen – Ringzahl 1 bis 10, jeweils zwei weiße, blaue, rote und gelbe Ringe aus. Der Bogenscheibenständer ist mit einer Staffelei vergleichbar. Dieser trägt die Scheibenauflage und hat eine 15 Grad Schräge.

Bogen

Üblicherweise erlernen Anfänger das Bogenschießen mit Hilfe einfacher Holzbögen. Selbstverständlich gibt es auch teure Hightechbögen aus Glasfaser oder Karbon. Unabhängig vom Material setzt sich ein Bogen aus unterschiedlichen Bestandteilen zusammen und ist zerlegbar. Der Schütze bzw. die Schützin fasst den Bogen am sogenannten Mittel- oder Griffstück, welches bei Einsteigern aus Holz oder Kunststoff gefertigt ist. Es dient zur Befestigung der Pfeilauflage und des Visiers. An den beiden Enden werden die Wurfarme angeschraubt. Diese bestehen aus Holz und werden mit Glasfaserlaminat überzogen bzw. aus Laminaten zusammengesetzt. Die Wurfarme besitzen an ihren Enden eine Kerbe. Dort wird die Sehne, bestehend aus Kunstfasern, eingehängt.

Pfeil

Die Pfeile weisen eine breite Vielfalt auf, denn es gibt sie in unterschiedlichen Längen, Gewichten und Materialien. Die Auswahl ist vor allem von Körpergröße und Können abhängig. Die Spitze des Pfeils besteht aus Metall. Die sogenannte Nocke bildet das Pfeilende. Zudem verfügt jeder Pfeil über drei Federn. Auch die Nocke besitzt eine kerbe. Über diese wird der Pfeil an der Sehne fixiert. Um Ordnung und einen Überblick über die einzelnen Serien zu halten, werden die Pfeile im Köcher verstaut, der seitlich am Körper getragen wird.

Kleidung und Ausrüstung

Das Bogenschießen erfordert keine spezielle Kleidung. Normale Sportkleidung und Turnschuhe sind vollkommen ausreichend. Es gibt jedoch eine Schutzausrüstung. Am Bogenarm wird ein Armschutz angebracht. Dieser soll verhindern, dass der Arm nicht von der Sehne beim Abschuss gestreift wird. Um zu verhindern, dass die drei Finger, die die Sehne fassen, verletzt werden, gibt es den Fingerschutz (= Tap). Ein Brustschutz ist aus denselben Gründen wie der Armschutz notwendig. Dieser wird an jener Seite befestigt, auf der der Bogen gehalten wird.

Zum Schießen auf Zielscheiben gibt es auch Alternativen: Feldbogenschießen, das Schießen auf 3D-Zeile oder Flaggen sowie das Weitschießen. Auch das traditionelle Bogenschießen (ohne technische Hilfsmittel) erfreut sich immer mehr Beliebtheit.

Quellen und weiterführende Informationen:
Barth, K., & Dreilich, B. (2009). Ich lerne Sportschießen: Bogen - Gewehr - Pistole. Aachen: Meyer & Meyer Verlag.
Haidn, O.C., & Weineck, J. (2001). Bogenschießen: Trainingswissenschaftliche Grundlagen. Balingen: Spitta Verlag.